Was haben Graugänse mit Selbstliebe zu tun?

Heute stand ein Spaziergang an.
Die Hunde mussten raus, mein Kind brauchte frische Luft.
Ich nutze die Spaziergänge meistens, um ein bisschen “Sport” zu machen …um nicht vollends zu verkalken.
Ich dehne und strecke mich, Kreuzschritt, Kniebeugen usw.
… SuperSmart
…Wie das kleine Schneiderlein:
7 auf einen Streich!
Hunde gehen Gassi, Kind bewegt sich an der frischen Luft, ich mache mich stretchy. Bei mir sind es halt 3 auf einen Streich.
Who cares!
Und mitten in meinem Supersmartsein hör ich ein Schnattern und Gequake …Hey, wo kommt das her?
Ich schau herum
…Sind Enten in die Nachbarschaft gezogen?
Runa deutet nach oben…
Wildgänse
….so viele Wildgänse.
Nicht wie in dem V, das ich mir erwartet hätte.
So wie ich es in zig Naturdokus und Filmen gesehen habe.
Es waren viele verschiedene kleine V’s die ineinander verschwammen …sich drehten.
Auseinanderdrifteten
…sich zu einer Welle aufbäumten
…und sich wie die Gischt wieder nach unten einrollten.
Ich erstarre in Ehrfurcht.
Ein wahres Naturschauspiel.
Das Schnattern wird immer lauter, je näher sie kommen.
Hinter uns die Hohe Wand.
Sie reflektiert den Schall des Geschnatters.
Ohrenbetäubend.
Die Welt hört auf sich zu drehen.
Stillstand.
Ein Gefühl des VerbundenSeins
…mit etwas ganz Großem.
Trotz des Lärms durchdringt mich eine tiefe Ruhe.
Warum bewegt mich das Ganze gerade so?
Wildgänse!
Hast du Wildgänse schon mal live gesehen?
Ich nicht!
Und eine tiefe Freude durchdringt mich.
Nicht weil ich jetzt etwas gesehen habe, das ich zuvor nicht gesehen habe. Sondern weil es einen Teil in mir gibt, der soooo tief traurig ist.
Darüber,
…dass wir vor einem Scherbenhaufen stehen.
…dass die Natur, so wie wir sie kennen oder als Kinder gekannt haben, nicht mehr existiert. Ja, alles ist im Wandel.
Mir klar
…anderes Thema!
Und trotzdem,
Ich bin traurig,
..dass meine Kinder nicht mehr die gleiche Artenvielfalt erleben, wie ich es getan habe. Ich bin traurig,
weil meine Enkelkinder noch weniger sehen werden.
Dieser Teil in mir hat manchmal die Überhand in meinem Denken.
Alles ist scheiße!
Die Apokalypse steht bevor.
Wir oder spätestens meine Enkelkinder werden in einem MädMäx-Szenario leben …Der ultimative Survival Trip
…Ohne Ende
…und keiner ist darauf wirklich vorbereitet
…und keiner tut was dagegen.
Es gibt kaum noch Wasser, kaum Bäume, keine Tiere mehr in freier Wildbahn! Und dann
… steht da das kleine, tapfere Schneiderlein mit Anhang auf der Straße …und starrt in den Himmel,
…erstarrt in Ehrfurcht vor der Schönheit der Natur.
Und der traurige Teil in mir wird ganz ruhig und zieht sich zurück.
Wildgänse
…über mir!
Freie Tiere, die ihrem Instinkt folgen dürfen.
Natur pur.
Hoffnung!
Und was hat das jetzt mit Selbstliebe zu tun, fragst du dich?
Wenn ich in meinem Stress und RobotiRobotiModus bin,
dann gehen genau solche Momente an mir vorbei.
Dann zieht das Leben an mir vorbei mit all seiner Schönheit.
Weil ich die Schönheit in mir nicht wahrnehme
… und schätze.
Mich selbst nicht genug huldige und ehre wie es mir gebührt.
Mit Respekt.
Respekt vor meinen Grenzen, psychisch und physisch.
Mit Wertschätzung.
Wertschätzung, für das, was ich bin, mit all meinen Facetten
… Aber mir auch Wertschätzung gebe, indem ich mir Zeit schenke.
Zeit für Achtsamkeit.
Denn solche Momente erscheinen an jedem Ort zu jeder Zeit,
… wenn sie Raum dafür bekommen.

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